A HOME IS A HOME
26. Oktober - 16. November 2024
Sylvain Gelewski, The Court Jester/Der Hofnarr, Geneva/Genf,2023 Foto ©Danny Leal
Sylvain Gelewski möchte den Raum von PERIPHERIE 8
mit einer neuen Installation namens "A Home is A Home" bespielen.
Sie umfasst Gemälde, Abgüsse, gesammelte Objekte sowie eine Bestandsaufnahme all dieser Stücke in Form eines Textes
und einer Performance. Die Idee ist, eine eingefrorene Bankettszene zu schaffen, die von den Protagonisten, die daran
teilgenommen haben, verlassen wurde. Der Standort von PERIPHERIE 8 inmitten eines Wohngebiets weist offensichtliche Ähnlichkeiten mit der Ästhetik des vorgeschlagenen Projekts auf. Sylvain Gelewski möchte mit dem Projekt über Politik, den Zugang zur Kunst und den Wert der Arbeit diskutieren. Die laufende Zusammenstellung des Inventars bildet die Grundlage für den Text, der vor der Ausstellung geschrieben werden wird. Dieser Text wird dann bei der Eröffnung von der Performerin María Sabato interpretiert, die die Installation durch Lesen, Körperbewegungen und die Interaktion mit bestimmten Objekten aktivieren wird.
Der Hofnarr ist eine fortlaufende Serie von Gemälden von Sylvain Gelewski, die im Jahr 2023 begonnen wurde. Sie sind
inspiriert von der Figur des Königsnarren, von Dantes Göttlicher Komödie, von der Bildsprache, die bei der Darstellung des
Jokers verwendet wird, und von der Figur des Harlekin in Das Spiel von Liebe und Zufall. Der Narr des Königs ist eine
komische Figur, deren Beruf es ist, die Menschen zu unterhalten. Durch seine Frechheit ist er in der Regel die einzige Person, die sich ohne Konsequenzen über den Herrscher lustig machen kann. In Marivaux`s Stück Le Jeu de l'Amour et du Hasard ist die Figur des Harlekin ein unwissendes, leichtgläubiger, etwas fauler und einfältiger Spieler, der jedoch sein Bestes gibt, um geistreich zu sein, bis hin zum Unfug zu treiben. Er stellt die bestehende Ordnung und die gesellschaftlichen Vorurteile in Frage, indem er das Verhältnis zwischen Herr und Knecht durch ein doppeltes Maskenspiel, das zu Komplikationen und
Missverständnissen führt, auf den Kopf stellt, und gleichzeitig bestimmte Anstandsregeln seiner Zeit respektiert. Die Figur des Hofnarren kann hier auf den/die Künstler:in übertragen werden, der/die Künstler:in befindet sich oft in einem prekären und manchmal kritischen Kontext von Märkten, Institutionen und Messen.
Sylvain Gelewski, Ausstellungsansicht, Spieglein, Spieglein, Sihl Delta, Zürich, 2024 Foto ©Sebastian Stadler